Elitekommando Ost
Ebenso spektakulär wie unglaublich klingen
die Enthüllungen eines ehemaligen deutschen Bundeswehroffiziers
mit dem Pseudonym Thomas Sanders. In seinem Buch "Todeszone"
beschreibt der angebliche Ex-Soldat das geheime Treiben eines
"Elitekommandos Ost" in den 70er und 80er Jahren in
der DDR. Auftraggeber: der BND und die CIA.
Detailiert führt Sanders aus, wie er und sein
achtköpfiges Team Sabotageakte durchführte, unter Kugelhagel
Überläufer befreite und inhaftierte CIA-Agenten aus
DDR-Haft retteten. Dutzende DDR-Bürger sollen bei diesen
Aktionen ihr Leben verloren haben. Allein bei einer Befreiungsaktion
aus einem Ost-Berliner Gefängnis im Jahre 1981 hätten
Sanders und sein Team acht Wärtern das Genick gebrochen.
Um diese waghalsigen Aktionen durchführen zu
können, wurde Sanders zuerst zwei Jahre in den USA von den
Marines zu einem Elitesoldaten ausgebildet. In Köln
baute er später zusammen mit Kameraden einen Todesstreifen
mit Stolperdrähten und Sensoren nach. Dort übte er,
wie man verminte Grenzanlagen überwindet. (1)
Ernst
Uhrlau, der Geheimdienst
Koordinator im Kanzleramt, beschreitet die Authenzität des
Buches: Todeszone sei ein Roman, kein Sachbuch. (2) Und auch
das ZDF-Kulturmagazin "Aspekte" konnte
"selbst nach umfangreichen Recherchen" keinen einzigen
Nachweis für die im Buch beschriebenen Operationen finden:
"Weder Zeugen noch die Birthler-Stasi-Unterlagenbehörde
können zum Beispiel die Sprengung einer Raffinerie bei Halle
oder die Gefangenenbefreiung im Ost-Berliner-Gefängnis Rummelsberg
im Jahre 1980 belegen". (3) Für den Heyne-Verlag ist
das Buch dennoch: "Ein schockierender Enthüllungsbericht
von größter politischer Sprengkraft!"
Quellen:
(1) Thomas Sanders: "Todeszone", München, 2003
(2) "Der Spiegel": "Geheimdienste": Frei
erfunden", Ausgabe 28/2003
(3) "Eine
echt wahre Lügengeschichte: Todeszone - ein gefälschter
Tatsachenbericht?", ZDF-Magazin "Aspekte",
9. Mai 2003
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